Birnschein, Alfred, dt. Maler, Graphiker, Kunstpädagoge, * 12.6.1908
Crossen / Brandenburg (Krosno Odrzanskie), t 13. 11. 1990 Gevelsberg b. Wuppertal. Stud.:
1926/ 27 TH Berlin (Archit.); 1927-32 Staatl. KA Breslau bei Alexander Kanoldt, Otto
Mueller, Oskar Schlemmer und Paul Holz (Zeichnen); einjährige Unterbrechung für die
Ausbildung zum Werklehrer in Düsseldorf. 1932 künstler. Staatsexamen in Berlin, 1934
pädagog. Staatsexamen in Breslau. Zunächst Kunsterzieher in Schlesien, dann in Posen.,
1936 Ehe mit der Malerin Marie-Luise Krüger in Glogau, gemeinsame Studienreisen nach
Frankreich, Italien, Holland und Österreich. 1942-46 Soldat und brit. Gefangenschaft.
1946-48 freier Maler auf Gut Schwegerhoff b. Osnabrück. 1948 Berufung an das städt.
Gymnasium Gevelsberg. Ab 1949 Mitgl. des Hagenrings, ab 1965 der Künstlergilde Esslingen
und der Bergischen Kunstgenossenschaft (zahlr. Ausst.). Ausz.: 1983 Bundesverdienstkreuz
am Bande; Med. Pro arte; 1984 Maestro Accademico der Accad. Bedriacense, Calvatone. - 1946
Neubeginn nach Verlust des gesamten bis dahin entstandenen Werkes. Realist.
Gestalttungsweisen und sinnbildhafte Sujets bestimmten nach dem 2. Weltkrieg B.s Schaffen,
um traumat. Kriegserlebnisse künstler. artikulieren zu können (Triumph des Todes, Mischtechnik,
1948). Er malte vorzugsweise in Öl auf Karton und verwendete graph. Mischtechniken. Neben
Frottagen entstanden auch Decaicomanien und Collagen. B. knüpfte dabei an expressionist.
und kubist. Äußerungsmöglichkeiten an (Zerstörte Hochofenanlage, Mischtechnik,
1950). Etwa seit M. der 60er Jahre klingen informelle Tendenzen an, die auch aus seinem
Hang zu gestalten. und maltechn. Experimenten hervorgehen. Obwohl mit diesen Arbeiten der
Grad der Abstraktion zunimmt, verläßt B. in seinen Landschaften, Stilleben und
Menschen-Darstellungen nie völlig den Bereich des Gegenständlichen und Figürlichen, so
wie er sich seinem bevorzugten Themenkreis, Bedrohung der Menschheit durch Krieg, widmet.
DORTMUND, Stadtverwaltung. DÜSSELDORF, Landes-Reg., Minist. für Arbeit, Gesundheit und
Soziales: Durchblick, Lack, gegossen, 1962; Metamorphe Figuration, Kunstharz-Tempera,
1966. - Kultus-Minist: Vom Menschen geprägte Landschaft, Öl, 1977. - Dt.-Osteurop. Forum
(ehem. Haus des dt. Ostens). GEVELSBERG, Stadtverwaltung. GLADBECK, Rathaus: Unter techn.
Aspekt, Collage, 1967. HAGEN, Karl Ernst Osthaus-Mus.: Die Stadt - Abstraktion I und II,
Kunstharz, 1963. - Stadtverwaltung. REGENSBURG, Ost-dt. Gal.- Nocturno, Kunstharz/Öl,
1961; Landschaftsfragment, Öl, 1974. SOLINGEN, Stadtverwaltung. - Dt. Klingen-Mus.
WUPPERTAL, Von der Heydt-Mus.: Tauben, 1954-, Verschneites Stadtviertel, 1960; Elementares
Ereignis I, 1965. E. 1966 Hagen, Gal. des Hagenrings / 1974 Solingen, Dt.
Klingen-Mus.; Wanne-Eickel, Volks-HS / 1978 Regensburg, Ost-dt. Gal.; Gevelsberg, Rathaus
: Landschaften aus drei Jahrzehnten. Impression - Imagination (zum 70. Geburtstag) / 1983
Wuppertal-Barmen, Von der Heydt-Mus. / 1986 Düsseldorf, Staatl. HS für Kunst. - G: seit
1967 zahlr., u.a. 1967 München, Lenbachhaus: Collage 67. cm KÜNRW 1, 1966; A. B., Gem.,
Collagen, Zchngn 1948-1968, s.l. 1968; U. Frey, Künstler sehen Westfalen, Ffm.
1979; G. Ott, Künstlerprofile 1, Dd. 1980; Kunst in Schlesien - Künstler aus
Schlesien (Ausst-Kat. Ost-dt. Gal. Regensburg), Würzburg 1985; A. B. : Reflexionen und
Visionen 1946-1986, Recklinghausen 1986; Künstlergilde heute (Ausst.-Kat.), Esslingen
1988. - Mitt.
S. Dubbel, Gevelsberg; Mitt. des Künstlers (1987) M.H.
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